Freitag, 11. Dezember 2020

Die Seelen- und die Planetenzerstörung

 Geben und Nehmen als Geschäft

Kinder, denen von ihren Eltern im Lauf ihres Aufwachsens ein schlechtes Gewissen wegen ihrer Existenz eingepflanzt wird, wie im vorigen Blogartikel beschrieben, lernen, dass ihr Leben nur einen bedingten Wert hat. Damit können sie dieses ihr Leben nicht zur Gänze annehmen und leben. Eine Folge von dieser Beschneidung ist die Einprägung der Auffassung, dass jede Form des Gebens an Bedingungen geknüpft ist. Jeder, der gibt, hat eine offene oder versteckte Rechnung, die im Geben inkludiert ist. Deshalb gehört zu jedem Bekommen ein Scham- und Schuldgefühl als Quittung. Es kann sich kein Gefühl von einem freien Fluss des Gebens und Nehmens bilden, sondern es gibt nur bedingte Abläufe, die nach oft unbekannten oder vermuteten Wertmaßstäben gemessen werden, die immer einen Bezug zum eigenen Gewinn oder Verlust haben.

Die Interaktionen mit anderen Menschen bekommen auf dieser emotionalen Grundlage den Charakter von Geschäften, bei denen darauf geachtet werden muss, nicht zu übervorteilen und nicht übervorteilt zu werden. Das ist die Einstimmung auf die gewinnorientierte kapitalistische Marktwirtschaft, durch solche Erziehungsformen in den Seelen verankert wird. Es wird dadurch auch deutlich, dass es keinen Kapitalismus ohne Scham- und Schuldprägungen gibt!

Deshalb sollten wir uns nicht wundern, dass dieses System daran ist, den Planeten Erde zu zerstören. Es hat ja kein Gewissen, und alle seine Akteure, soweit sie in ihrer Kindheit von den Mechanismen der bedingten Liebe infiziert wurden, haben nur ein schlechtes Gewissen, das sie zu hilflosen Akteuren in der wirtschaftlichen Dynamik werden lässt. Die Zwänge zum maximalen Leisten und Konsumieren sind die Kompensationsversuche gegen den inneren Druck, die Berechtigung der eigenen Existenz fortwährend unter Beweis stellen zu müssen. Nur wenn die eigene Arbeitsleistung eingebracht wird und als Ausgleich dafür genug konsumiert wird, darf sich das Gefühl einstellen, doch als Wesen und als Person auf dieser Welt willkommen und gewollt zu sein. 

Innere und äußere Zerstörung

Die Zerstörung der Erde, die durch das Zusammenwirken der individuellen Leistungszwänge vollzogen wird, spiegelt die innere Zerstörung wieder, die durch die Infragestellung der eigenen Existenz durch die eigenen Eltern in der Seele angerichtet wird. Eine Folge davon ist die Blindheit, mit der die kollektiven Lebensgrundlagen beschädigt und ausgebeutet werden. In den Seelen ist implantiert, dass die Lebensinfragestellung ein wichtiger Teilaspekt der Liebe ist und deshalb jede Form der Zerstörung ihre Berechtigung hat.

Die Heilung der Seelen von den Verletzungen, die ihnen angetan wurden, ermöglicht erst den Kontakt zu einer Haltung von Respekt und Ehrfurcht vor den unermesslichen Reichtümern und Schönheiten, die die Natur und das Leben auf unserem Heimatplaneten erschaffen haben. Erst wenn die eigenen Schönheiten und inneren Reichtümer in den Seelen erschlossen sind, wird der Weg für die Menschen frei und leicht zugänglich, der zur Rettung der Erde und zur Überlebenssicherung der Menschheit zu begehen ist. Das Zerstörerische, das uns in unserer frühen Geschichte angetan wurde, wird solange unbewusst der Natur und der Gesellschaft angetan, bis es ins Bewusstsein kommt und dort geheilt wird.

Die Änderungen unserer Lebensweise, die unweigerlich kommen wird, wenn die Erderwärmung und die anderen zerstörerischen Dynamiken eingedämmt und zurückgefahren werden soll, unterstützen und tragen wir mit unseren Kräften, wenn wir die Wunden in unserem Inneren geheilt haben. Wir befreien uns auf dem Weg nach innen von den Schuld- und Schamprägungen, die uns blind und taub werden ließen für die Leiden der Menschheit und der Natur. Wir gewinnen unsere Verantwortung und Mitverantwortung zurück und können unsere Energien bündeln, um jeder zerstörerischen Dynamik entgegenzusteuern und auf die konstruktiven und kreativen Kräfte fokussieren.

Zum Weiterlesen:
Anklagen gegen das Kind und die Folgen
Kinder in der Täterrolle


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