Mittwoch, 16. Mai 2012

Das Kreuz mit den Kreuzen

Unter den fast 3 Millionen Soldaten, die das Eiserne Kreuz während des 2. Weltkrieges erhalten haben, waren sicher auch viele Österreicher, wenngleich sie im staatsrechtlichen Sinn zu diesem Zeitpunkt keine Österreicher waren, weil es offiziell kein Österreich mehr gegeben hat. Die Nationalsozialisten haben bekanntlich nicht nur den Staat im gesamtdeutschen Reich aufgelöst, sondern auch den Namen und seine Anwendung verboten. Also haben die Österreicher, die das Eiserne Kreuz erhalten haben, dieses als deutsche Staatsangehörige erhalten. 1945, nach dem Ende des Nationalsozialismus und der Wiederherstellung von Österreich haben sich diese dann von deutschen Staatsbürgern wieder in österreichische verwandelt.

Die Eisernen Kreuze, die während des 2. Weltkrieges verliehen wurden, trugen alle ein Hakenkreuz im Zentrum. Dieses ist als Symbol im Rahmen des Verbotes der Wiederbetätigung, zu dem sich Österreich im Staatsvertrag verpflichtet hat, verboten, während das Verbot des Eisernen Kreuzes 1957 aufgehoben wurde. Es ist also zulässig, ein Eisernes Kreuz in der Öffentlichkeit aufzustellen und zu tragen.

Wollte man jedoch mit der Aufstellung eines Eisernen Kreuzes der österreichischen Träger des Eisernen Kreuzes gedenken, gibt es diese zwei Schwierigkeiten: Kein „Österreicher“ hat je als Österreicher das Eiserne Kreuz erhalten, sondern nur preußische und später deutsche Wehrmachtsangehörige (darunter auch welche aus dem damals ehemaligen Österreich), und diese verliehenen Orden waren alle mit einem Hakenkreuz versehen. Wenn nun jemand behauptet, mit dem Eisernen Kreuz solle an die Heldentaten von Österreichern im 2. Weltkrieg erinnert werden, müsste er ein originales Eisernes Kreuz mit Hakenkreuz aufstellen, was nicht erlaubt ist. Wird nun eines, wie in Tullnerbach, ohne Hakenkreuz aufgestellt, so möchte man vielleicht darauf hinweisen, dass ja die deutsche Wehrmacht (symbolisiert durch das Eiserne Kreuz) und die Nationalsozialisten (symbolisiert durch das Hakenkreuz) nichts miteinander zu tun hatten.

Viele Veteranen des 2. Weltkrieges flüchten sich in die Theorie, die Wehrmacht habe redlich und „menschlich“ gekämpft, nach den Normen des Völker- und Kriegsrechts, und die Verbrechen seien alle von den bösen SS-Einheiten begangen worden. So einfach ist das leider nicht, es gibt eine Unzahl von Dokumenten, die eindeutig belegen, dass Wehrmachtsangehörige Kriegsverbrechen begangen und in Massenmorde verwickelt waren. Das Böse zieht sich durch alle Teile des Machtapparates durch, und keine der Organisationen kann ihre Hände in Unschuld wachsen.

Das heißt nicht, wie oft dann als Gegenreaktion unterstellt wird, dass alle Wehrmachtsangehörige Verbrecher waren. Abgesehen davon, dass der ganze Krieg als Verbrechen gewertet werden kann, gibt es sicher Millionen von Soldaten, die sich keiner Verbrechen schuldig gemacht haben. Die Mitverantwortung, die jeder Soldat an einem Krieg trägt, insofern er mitkämpft und dazu beiträgt, dass Menschen zu Tode kommen und Werte vernichtet werden, wurde in den meisten Fällen aufgewogen durch den Zwang zum Einrücken und damit der Unterwerfungen unter den Befehlsnotstand sowie durch die Notwehr im Gefecht.

Symbole sind Bedeutungsträger. Durch ihre Verwendung ändert sich ihre Bedeutung. Das Eiserne Kreuz von 1813, wo es an Kämpfer in den Kriegen zwischen Preußen und Frankreich erstmals verliehen wurde,  trägt eine andere Bedeutung als z.B. das von 1944, als es dem Vernichter des Warschauer Ghettos überreicht wurde. Seither „haftet“ dieses und alle anderen Verbrechen an dem Symbol, wie auch alle anderen Taten, für die es verliehen wurde. In diesem Wissen schauen uns also auch die Verbrechen an, wenn wir das Symbol betrachten, ob wir das wahrhaben wollen oder nicht.

Je mehr Klarheit aus dem Wissen über historische Fakten in unsere Urteile einfließt, desto leichter können wir mit der Vergangenheit ins Reine kommen. Wenn wir Symbole nutzen und zur Schau stellen, ohne deren Bedeutung zu reflektieren, verschleiern wir unseren Blick auf die Geschichte und tragen dazu bei, dass auch der Blick der Gesellschaft auf die Geschichte verschleiert bleibt. Damit bleibt die Geschichte im Unklaren und wird sich so lange immer wieder melden, bis wir, die Gesellschaft, bereit sind, sie ohne unsere Vorurteile und vorgeprägten Erwartungen anzuschauen, in all ihren furchtbaren und dunklen Seiten, in all ihren guten und förderlichen Aspekten.

Sonntag, 13. Mai 2012

Zelebriere deine eigene Zelebrität

Haben wir das alle in uns, dass wir berühmt sein wollen? Und wie ist es bei denen, die sagen, ich doch nicht? Beschwindeln wir uns dabei nicht? Schauen wir nicht alle ein Stück von unten nach oben zu denen, die sich da im Himmel der Celebrities tummeln?

Wir wären keine Menschen (zumindest der westlichen Welt und Erziehung), wenn wir nicht auch eine narzisstische Ader hätten, also geben wir es einfach zu! Eine Spielart davon ist eben der Wunsch nach Ruhm und Bewunderung.

Zu dem Thema eine kleine Fantasie: Herr Einstein trifft Herrn Müller auf einer Party. Beide stellen sich vor, und Herr Müller fragt Herrn Einstein, was er denn so macht. Dieser antwortet darauf: „Ich habe die Relativitätstheorie erfunden.“ Herr Müller meint dazu: „Na, darauf brauchen Sie sich nicht viel einzubilden. Ich sage immer schon zu meiner Frau, wenn sie sich über mich aufregt, dass alles relativ ist, ohne dass das eine Wirkung hätte. Die Relativitätstheorie können Sie vergessen.“

Es wird Millionen von Menschen geben, die selbst von einer Megaberühmtheit wie Einstein nie etwas gehört haben, Millionen, die nicht wissen, wer der Dalai Lama und wer Lady Gaga ist. 

Was ist wirklich der Unterschied, ob mich 20 Leute kennen oder 20 Millionen? Bin ich dadurch als Mensch bedeutender und wichtiger, bin ich dadurch erst besonders und unvergleichlich?

Wir assoziieren viel mit Berühtmheit, Reichtum, Glück, Einfluss, Freiheit von Sorgen, Besonderheit, Macht usw. Im Grund sehen wir im Berühmtsein einen Schlüssel zur Angstfreiheit. Wenn wir berühmt wären, dann könnte es uns nicht mehr passieren, dass uns die Menschen nicht beachten, dass wir uns hinten anstellen müssen. Statt dessen würden uns die Menschen ganz wichtig nehmen, sodass es uns an nichts mehr fehlen kann. Wir kriegen von überall das Beste, an Zuwendung und an Mitteln. Wer berühmt ist, leidet keinen Mangel mehr und ist seiner Probleme enthoben.

Wir projizieren unsere Wünsche auf die Menschen, die oben auf der Rampe stehen und den Jubel huldvoll entgegennehmen. Wir sind darin wie die Kinder, die denken, dass es die Erwachsenen um so viel leichter haben, weil sie so viel können und haben. In diesen Fantasien erholen wir uns von der Verantwortung, die wir für unser Leben tragen, und die uns manchmal belastet. Da hilft es, sich vorzustellen, wie alles gut werden würde, wenn nur der große Sprung gelingt. Solange uns das Glück nicht hold ist, bis es uns endlich aus der Mittelmäßigkeit nach oben katapultiert, solange haben wir Grund, am Jammern und Resignieren festzuhalten.

Unschwer erkennen wir allerdings (und wissen es auch insgeheim), dass jede dieser Fantasien alle einen Pferdfuß haben – viele Berühmtheiten leiden unter ihrer Bekanntheit, dass sie jeder auf der Straße anstarrt oder anredet; andere haben Geld wie Heu und sind trotzdem von nichts anderem getrieben als davon, noch mehr anzuhäufen; wieder andere werden von allen bewundert, kriegen aber ihre Finanzen nicht auf die Reihe; noch andere vereinsamen inmitten ihrer Grandiosität. 

Deshalb lesen wir so gerne die Illustrierten, die uns mit allen Details über Glück und Unglück im Leben der Promis versorgen. Wir werfen Seitenblicke in ihre Welt, um zu erkennen, dass es dort auch nicht anders zugeht als in unserer kleinen Welt. Und doch nähren wir dabei unseren Neid: Schön wäre es doch, dazu zu gehören, sooo viel Geld zu haben, und sooo viele Verehrer, sooo schön zu sein und sooo klug. Denn damit sagen wir uns selber: ich mit meinem wenigen Geld und meiner geringen Bekanntheit, meiner fehlerhaften Schönheit und meiner beschränkten Intelligenz. 

Also sollten wir Nicht-Promis immer wieder den Blick zu uns selbst zurück wenden und, wenn es schon sein muss, unsere Besuche in der Welt der Promis kurz und bescheiden halten. Wenn wir das tun, dann dazu, um unsere eigenen Qualitäten wertzuschätzen, das, was wir haben, was wir aus uns gemacht haben und was wir an Potenzial in uns noch zur Entfaltung bringen können. Wieso soll ein geliftetes und auf ein bestimmtes Schönheitsideal hinoperiertes Gesicht schöner sein als das, das wir von der Existenz geschenkt bekommen haben? Wieso soll das, was wir gut können – Pflanzen zum Blühen zu bringen, für Ordnung in der Küche sorgen zu können, gut mit Freunden reden zu können usw. –, also all die Dinge, die wir als klein bezeichnen und vielleicht für selbstverständlich nehmen, wieso soll all das weniger Wert sein als das Lied eines Sängers, der sich damit Wochen in der Hitparade hält, ein Bild, das am Kunstmarkt einen Höchstpreis erzielt oder ein schönes Tor, das die millionenschweren Beine eines Fußballstars zustande gebracht haben? 

Es gibt eine feine Grenze zwischen dem, was wir an den Begabungen und Leistungen anderer Menschen vorbehaltlos und selbstlos bewundern und dem, was wir auch gerne wären oder hätten. Im einen Fall anerkennen wir die andere Person als das, was sie ist, im anderen steckt hinter der Bewunderung der Wunsch, so zu sein wie die andere Person.

Der Unterschied wird dadurch markiert, ob wir uns mit der anderen Person vergleichen oder ob wir die andere Person in ihrem Sosein genauso schätzen können, wie wir uns selber in unserem Sosein wertschätzen. Sobald wir ins Vergleichen kommen, verlieren wir selber und tun im Grunde auch der anderen Person unrecht, die ja in Wirklichkeit nicht in Bezug auf uns so ist wie sie ist, sondern weil sie ganz einfach so ist, wie sie ist. 

So tappen wir in eine häufig genutzte Egofalle: Wir bewundern die Berühmtheit, wollen so sein wie sie und verleugnen dabei uns selbst. Die einfache Abhilfe besteht darin, zu durchschauen, was wir da aufführen und unsere eigene Besonderheit zu zelebrieren. Gelegenheit dazu gibt es wie Sand am Meer, denn schon fast so viele Prominente werden tagtäglich von der Unterhaltungsindustrie und den Medienmachern produziert, sodass wir der omnipräsenten Prominenz kaum entkommen können.

Donnerstag, 10. Mai 2012

Eisernes Kreuz auf österreichischen Denkmälern

In Tullnerbach bei Wien prangt auf dem Denkmal der Gefallen und Opfer der Weltkriege ein Eisernes Kreuz. Dieses ist ein ursprünglich preußischer Militärorden, gestiftet 1813 vom damaligen König Friedrich Wilhelm III. Nun, wir mögen zu den Preußen stehen, wie wir wollen; wir sind trotzdem in Österreich, und es ist nicht selbstverständlich, einen öffentlichen Platz mit einem Symbol des preußischen Militarismus zu schmücken.

Dazu kommt noch, dass dieser Orden im 2. Weltkrieg  (mit einem Hakenkreuz im Zentrum) nicht nur massenhaft an Wehrmachts- und SS-Soldaten sowie Ordnungspolizisten verliehen wurde, sondern auch an Kriegsverbrecher und Massenmörder gerade für ihre Verbrechen. Der in Klagenfurt lehrende Historiker Dieter Pohl hat dazu einige erschütternde Dokumente veröffentlicht: „Geehrt“ wurden u.a. Jürgen Stroop, der Vernichter des Warschauer Ghettos sowie Rudolf Lange und Friedrich Jeckeln, die für zahllose Mordaktionen in Osteuropa verantwortlich sind. (http://www.zeit.de/2008/24/Eisernes-Kreuz)

Ein Zitat gefällig?  
"So übernahm das Polizeibataillon 309 bereits Ende Juni 1941 die »Säuberung« der gerade eroberten Stadt Białystok. Dabei trieben die deutschen Polizisten Hunderte von Juden in eine Synagoge, steckten diese in Brand und schossen auf alle, die verzweifelt dem Tod zu entkommen suchten. Nur wenige Tage danach machte das Sicherungsregiment 2, also eine Heereseinheit, den Vorschlag, den Bataillonskommandeur Ernst Weis mit der Spange zum EK II zu ehren: »Er persönlich und sein Bataillon waren stets hilfsbereit zur Stelle. Die Säuberungsaktion seines Btl. hat dazu beigetragen, daß Stadt und Umgebung in verhältnismäßig kurzer Zeit befriedet wurden. Er ist der Auszeichnung würdig.«"

1957 wurde der Gebrauch des Eisernen Kreuzes in Österreich wieder erlaubt, aus Gründen, die mir nicht bekannt sind. Vermutlich wusste man damals nicht (oder wollte es nicht wissen), dass das EK mit Kriegsverbrechen assoziiert ist.

Heute wissen wir es. Und heute sollten wir ein Unbehagen empfinden, wenn uns dieses Symbol in der Öffentlichkeit begegnet. Nicht nur, wenn es Rechtsradikalen, Skinheads oder Neonazis am Hals baumelt, nicht nur, wenn es in den deutschen Versionen von Ego-Shooter-Spielen das Hakenkreuz ersetzt, sondern gerade auch dann, wenn es in Stein gemeißelt einen öffentlichen Platz dominiert – und uns fragen, ob das wirklich sein muss.

Auch kann die Frage gestellt werden, ob gerade dieses Symbol dazu dienen kann, der in den Weltkriegen gefallenen Tullnerbacher zu gedenken. Wollen wir sie mit Verbrechern in Verbindung bringen, noch dazu mit Hilfe eines preußischen Symbols? 

Oder was steckt eigentlich dahinter, dass gerade dieser Orden ausgewählt wurde? Es gibt ja auch das Leopoldskreuz (das der Kameradschaftsbund als Logo verwendet), ein österreichisches Pendant zum Eisernen Kreuz – aber nein, es muss das Preußenkreuz sein. Als Anerkennung der Nibelungentreue des Deutschen Reiches zur taumelnden österreichisch-ungarischen Monarchie im 1. Weltkrieg oder im Glorifizieren der Eingliederung des österreichischen Bundesheeres in die Deutsche Wehrmacht 1938? Oder soll den Mitgliedern der Wehrmacht und SS, die aus dem 7 Jahre lange nicht existenten Österreich stammten, und das EK erhalten haben, eine besondere Ehre erwiesen werden?

Der Gemeinderat von Tullnerbach, dem ich die Sachlage zur Kenntnis gebracht habe mit dem Ersuchen, das Eiserne Kreuz vom Denkmal zu entfernen, sieht keinen Anlass zu einer Änderung. Eine aus meiner Sicht fadenscheinige Begründung lautet, dass die österreichisch-ungarische Armee das Eiserne Kreuz als Hoheitszeichen im 1. Weltkrieg verwendet hat, was tatsächlich in einzelnen Fällen in der Luftwaffe vorgekommen ist, weil die Hoheitszeichen der k.u.k.-Armee schlecht erkennbar waren, sodass die Flugzeuge von den eigenen Truppen abgeschossen wurden. Außerdem hat man das Eiserne Kreuz auf Flugzeugen bestehen lassen, die aus Deutschland geliefert worden waren. 

Wenn dem auch so gewesen sein mag, ist das ein recht dünnes Argument. Dennoch, und so kann es auf den Punkt gebracht werden: Der Gemeinderat befürwortet mehrheitlich die öffentliche Zurschaustellung eines preußischen Militärordens, der mit Nazi-Verbrechen in Verbindung steht, mitten in Österreich.

Mittwoch, 9. Mai 2012

Futter für die Ängste


Den Gratisschlagzeilen in diesen Tagen zufolge zittern die restlichen Europäer, weil sie von den Griechen ins Chaos gestürzt wurden. Es nämlich nach den Wahlen die Aktienkurse um ein paar Prozente gesunken, d.h. die Besitzer dieser Aktien sind um diesen Betrag ärmer geworden, um den sie in den vorigen Monaten reicher geworden sind.

So weit, so tragisch. Was die Schlagzeiler wollen, ist, dass mit den bedauernswerten Aktienbesitzern alle Nichtaktienbesitzer mitleiden und mitzittern. Ein solidarisches Zittern soll durch Europa gehen, und solidarisch sollen die, die weniger haben, mit denen sein, die mehr haben, aber diesen Vorsprung schwinden sehen. Damit sich die Aktienbesitzer und Eurospekulanten nicht so alleine fühlen.
Die Hunde zittern, die Karawane zieht weiter. Vielleicht hat sie etwas Neues gelernt auf ihrem mühseligen Weg: Dass es riskant ist, wenn die Wirtschafts- und Währungsräume vereinheitlicht werden, während die politischen Strukturen aufgeteilt bleiben. Die Politik hat zwar in ihrer neoliberalen Blauäugigkeit der Wirtschaft die Rutsche gelegt, nach dem Motto: Das wird schon klappen, das wird der Markt schon richten.

Wieder einmal haben sich diese Hoffnungen nicht erfüllt. Solange einerseits die individuelle Gier und andererseits der nationalstaatliche Egoismus nicht überwunden sind, wird es immer wieder zu massiven Rückfällen in der Entwicklung kommen. Die Menschen (und die Politiker fallen auch unter diese Kategorie) können weiterhin so tun, als ende das Gemeinwesen an den nationalen Grenzen, brauchen sich aber nicht zu wundern, dass sich das Kapital nicht an diese Grenzen hält und der kleinlichen und kleinmeierischen Politiker und ihrer Anhänger spottet, die „für ihre Leute“ das Beste herausholen wollen.

Krisenzeiten, vor allem die herbeigeredeten und medial erzeugten, bringen Ängste hoch, und die Angst behindert jedes visionäre Planen und kreative Weitergehen. Das ist wohl das Interesse der Gratisschlagzeiler: Solange die Menschen ihre Ängste haben, werden sie sich Trost und Futter in den bedruckten Papierblättern suchen.