Was erwarten sich 43 % der ÖsterreicherInnen, die sich die FP in der Regierung wünschen?
Schluss mit dem „linken Pack“, alle Minarette werden abrasiert und alle Türken sprechen Favoritenerdeutsch, alle Asylanten werden vom Bundesheer mit heftigem Abwehrfeuer von den Grenzen ferngehalten?
Was sonst könnte diese Partei zur Politik und Kultur des Landes beitragen? Vielleicht ein bisschen Vergangenheitspflege – neue Gedenktage, z.B. 15. März als „Tag des Anschlusses“ oder 20. Jänner als „Tag der Endlösung“ oder eben 8. Mai als „Tag der Niederlage“. Mehr brauchen wir uns nicht zu erwarten an historischem Wissen, auch nicht bei HC, dessen Kenntnisstand in diesen Dingen vermutlich jenen eines durchschnittlichen Burschenschafters überschreitet, der nach Konsum einer bestimmten Menge Bieres entsprechende Verhetzungen zu lallen oder grölen hat, um als schmissig zu gelten. Freilich scharen sich hinter dem Frontman die Vergangenheitsbeschwichtiger, die Nestbesäuberer, die Leute, die lautstark mit aller Brutalität für Recht und Ordnung eintreten und eloquent alle Massenverbrechen, soweit sie von arischen Menschen begangen wurden, verniedlichen, vertuschen und verdrängen. Also auch diesen Mief wollen unsere Mitbürger in der Regierung.
Die Aktenkoffer nicht zu vergessen, die sicher schon darauf warten mit den Kollateralabfällen befüllt zu werden, die sich in den geschäftlichen Feldern der Politik reichlich lukrieren lassen – vielleicht gibt es wieder eine Wohnbaugesellschaft zu privatisieren, schließlich sind ja die Weggefährten der ersten Stunde zu belohnen, auch wenn sie nichts anderes können als die Taschen für das Füllhorn der Fortuna eines überwältigenden Wahlergebnisses zu öffnen. Wohl bekomm’s.
4 Jahre ist es her, seit FP/BZ nicht mehr Regierungsverantwortung innehat, und alles ist vergessen, die Skandale, die Inkompetenzen, die Korruptionen, die Peinlichkeiten auf der EU-Ebene, die verzweifelte Suche nach Personen, deren Hirn über den eigenen Gartenzaun hinausreicht…
Sicher, Herr Strache hat noch in keiner Regierung versagt, aber was bitte sollte er dort beitragen zu den Problemen dieses Landes, zu Armut und Arbeitslosigkeit, zur Staats- und Heeresreform, zur Finanz- und Umweltpolitik? Für einen Oppositionspolitiker mag es in einer unbedarften Republik genügen, jeden Tag ein paar aggressive vorformulierte Rülpser in die Medienlandschaft zu spendieren, bitte lassen wir ihn dort, lange, bis zur Pension, die man ihm doch möglichst früh gewähren möge. Aufgrund seiner Verdienste um die Republik.
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