Samstag, 30. September 2017

Burka-lose Integration

Am 1. Oktober tritt in Österreich das Burka-Verhüllungsverbot in Kraft, ein weiterer Meilenstein für die Integrationspolitik unseres bisher schon so erfolgreichen Integrationsministers, der sich allerdings längst zu höheren Weihen berufen fühlt und hoffentlich bald an den Schalthebeln der Macht angelangt sein wird, womit nach der Wahl die schwierige Suche nach einem angemessenen Nachfolger zu einem innenpolitischen Hauptproblem werden wird.

Da wir ab jetzt sicher sein können, dass keine ganzkörperverschleierten Bankräuber und Bankräuberinnen, Terroristen und Terroristinnen ihr Unwesen treiben, können wir unser Integrationsgefühl verstärken. Wir wissen immer, wen wir vor uns haben – am unverschleierten Gesicht können wir ablesen, ob es sich um ein integriertes oder um ein fremdes, Unwesen treibendes Wesen (=Alien) handelt. Niemand mehr und nichts bleibt verborgen, alles kommt jetzt ans Licht. Jeder muss in der Öffentlichkeit zu seinem Gesicht stehen, sodass wir sofort entscheiden können, ob jemand heimisch oder fremd ist, d.h. integrierbar oder nicht.

Hier beginnt nämlich die wirkliche Integrationspolitik: Integriert werden die, die schon immer da gewesen sind, die Hofers, Mayers, Müllers, Kurze und Kerne, und mittlerweile auch die schon von Georg Kreisler weiland besungenen Vondraks, Vortels, Viplaschils (in der Telefonbuchpolka), und vielleicht sogar die Kolarics, die vor Jahrzehnten noch als Tschuschn ausgegrenzt waren, sofern sie brav integrationswillig und ausländerfeindlich wählen. Integrieren heißt, die gemeinsamen heimischen, um nicht zu sagen völkischen Werte, Sitten und Gebräuche zu vertiefen und von allen nicht heimischen zu unterscheiden. Diese Integration muss vertieft werden, damit klar wird, wer dazugehört und wer draußen bleiben muss und damit die, die dazu gehören, gleicher werden und sich die Gräben zwischen Innen und Außen noch mehr vertiefen.

Und damit beginnt die wirkliche Willkommenspolitik: Willkommen geheißen werden alle, die schon längst und immer da gewesen sind, die sich schon längst und immer angepasst haben, die sich vorbehaltlos zur Wertegemeinschaft bekennen und den Zungenschlag des Österreichischen perfekt beherrschen. Alle, die da nicht dazugehören, kriegen großzügig ihre Auffanglager weit weg jenseits der Grenzen und werden dort für immer willkommen geheißen. So können wir unter uns bleiben, integriert und willkommen, und nicht belästigt von fremdländischen Kleidungssitten und ungewohnten, Misstrauen erweckenden Hautfarben.

Nicht willkommen geheißen werden jene scheinbaren Inländer, die die volksschädliche Willkommenskultur propagiert haben, indem sie massenhaft Fremde ins Land gelockt haben, sie können ja gerne ihre Willkommenssucht in den überseeischen Auffanglagern ausleben.

So hoffen wir auf die nächsten Schritte der Integrationspolitik: Die Dirndl- und Lederhosenpflicht zumindest am Nationalfeiertag, an dem wir ja feiern, dass seinerzeit die letzten Ausländer Österreich verlassen haben, oder nicht?

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