Die Schlussfolgerung der Studie: Der Fernsehkonsum kann mit Lebensverlust assoziiert werden, der mit anderen zu schwereren chronischen Erkrankungen führenden Risikofaktoren wie wenig Bewegung und Fettleibigkeit vergleichbar ist.
(c) Falk Hühne |
Die Qualitäten, die man braucht, wenn man sechs Stunden Fernsehen täglich aushalten will, wie Durchhaltevermögen, Dummheitstoleranz, Aushalten von Langeweile, Übersehen von Nullkreativität, Blockieren von Ausschaltimpulsen, wirken offenbar nicht lebensverlängernd. Die Selbstdisziplin, die zu einer derartigen Entbehrung notwendig ist, sollte doch zumindest charakterbildende Wirkung aufweisen, wenn sie schon nicht zu längerem Leben führt. Aber wie hieß es doch in den 60er Jahren: Lieber kürzer, und dafür intensiver leben.
Jeder gewissenhafte Fern-Seher braucht auch ein erkleckliches Maß an Ambivalenz-Toleranz. Üblicherweise schimpfen die Menschen, die am meisten fernsehen, am meisten über das Fernsehen. Natürlich sind es auch die, die am besten Bescheid wissen. Zugleich setzen sie sich tagtäglich dem Widerspruch aus, etwas zu konsumieren, was sie als blöd finden. Das ist doch auch ein weiteres Indiz für die Charakterstärke der fleißigen Fernsehkonsumenten.
Und vielleicht hat die Studie noch eines übersehen: Welche Muskelkraft und Reaktionsschnelligkeit von einem Profi-Fernseher aufgewendet wird, der bei jedem Werbeblock hektisch die Fernbedienung drücken muss, um sich in den nächstgelegenen Film einzuzappen. Da wird ja auch Kreislauf und Herzschlag aktiviert und trainiert, also müsste sich diese Form des aktiven Fernsehens doch auch gesundheitsförderlich niederschlagen. Hier der Link zur Studie.
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