Laut einer Umfrage glauben die Anhänger der US-amerikanischen Tea-Party, einem radikal konservativen Flügel der republikanischen Partei, nicht daran, dass die Menschen am Klimawandel, falls es überhaupt so einen geben sollte, schuld tragen. Sie vertreten damit das für die USA typische uneingeschränkte und maßlose Konsumverhalten und lehnen jede Verantwortung für die dadurch verursachten Störungen in ihrem Land und auf dem Planeten ab. So weit, so traurig.
Nebenbei, gesponsert wird die Tea-Party angeblich von der Ölindustrie, die nicht gerade zu den umweltfreundlichsten Wirtschaftsbereichen gezählt wird. Die brauchen einige wortgewandte und aggressive Herren und vor allem Damen, die nicht müde werden, die immer eindeutigeren Erkenntnisse der Wissenschaften zum Klimawandel als Humbug abzutun und ein paar wieder von Industriekonzernen bezahlten Studien dagegen zu halten, und schon jubeln und kreischen die Fans.
Das ist eben Amerika, das Land der Vielfalt und der unterschiedlichen Strömungen. Erschreckt hat mich an der obigen Meldung der zweite Teil: Die Leugner der zivilisationsverursachten Klimaveränderungen haben nicht nur diese ihre Meinung, sondern sie glauben dazu noch, dass sie ausreichend über diese Frage informiert sind, dass sie also nichts weiter zur Kenntnis zu nehmen brauchen, was ihre Überzeugung in Frage stellen könnte.
Damit igelt sich die Ignoranz ein. Was gibt es Schlimmeres, als ein Nichtwissen, das von sich glaubt, dass es Allwissen ist? Paranoiker aller Länder, vereinigt euch. Aber bitte, bleibt unter euch und lasst die restliche Menschheit mit eurer Selbstherrlichkeit in Frieden.
Und ihr anderen US-Amerikaner, die ihr ohne Scheuklappen und Tunnelblick (und ohne das Geld der Ölindustrie) auskommt, gebt doch bitte diesen Menschen keine Aufmerksamkeit und keine Stimme bei irgend einer Wahl. Denn Ignoranz und Macht bilden eine gefährliche Mischung.
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