tag:blogger.com,1999:blog-6930008219939028192.post1818563933107141183..comments2024-03-12T16:10:21.289+01:00Comments on wilfried ehrmann: Vom Anfang und vom Ende der SinnfrageWilfried Ehrmannhttp://www.blogger.com/profile/17306682122418476006noreply@blogger.comBlogger4125tag:blogger.com,1999:blog-6930008219939028192.post-38127643083963203652015-06-15T20:39:21.923+02:002015-06-15T20:39:21.923+02:00Liebe Ruth,
danke für die sinnvollen Ergänzungen ...Liebe Ruth, <br />danke für die sinnvollen Ergänzungen und Erweiterungen. Ich finde auch, dass Vieles von dem, was wir tun, als Einzelne und als Gesellschaft, auf seinen Sinn befragt werden muss, damit wir das Unsinnige weglassen können und damit leichter in die Räume der Sinnfreiheit finden.<br /><br />Liebe Grüße<br />WilfriedWilfried Ehrmannhttps://www.blogger.com/profile/17306682122418476006noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6930008219939028192.post-48306990652068335952015-06-11T22:24:46.735+02:002015-06-11T22:24:46.735+02:00Lieber Wilfried,
vielen Dank für deine Antwort. N...Lieber Wilfried,<br /><br />vielen Dank für deine Antwort. Noch einmal etwas zum Thema: Es ist offensichtlich, dass die Definition von Sinn und die Frage nach ihm mehrere Ebenen hat. Ich kann gut nachvollziehen, was du mit der Aufhebung der Sinnfrage meinst. Mit dieser Perspektive beschäftige ich mich auch immer wieder. Sie hat ja auch Berührungspunkte mit dem Wu Wei des Daoismus.<br /><br />Ein anderes Beispiel: Wenn ein tiefgläubiger Christ entscheidet, sich ganz dem Willen Gottes unterzuordnen, spielt für ihn die Frage nach dem Sinn des Ganzen keine Rolle mehr. Er nimmt alles an, so wie es ist, selbst wenn es unangenehm bis schwer ist. (Hiob hat zunächst jedoch durchaus nach dem Sinn dessen gefragt, was ihm widerfuhr). Im praktizierten Buddhismus scheint diese Frage im Hintergrund schon eher eine Rolle zu spielen, wenn das Lebensziel die Arbeit an der Aufhebung allen Leidens ist, trotz der Leerheit aller Dinge.<br /><br />Dennoch glaube ich, dass bereits bei den Frühmenschen unterschwellig die Frage nach dem Sinn des Ganzen veranlagt war. Sie kam in ersten Zügen ab dem Zeitpunkt zum Ausdruck, als sie begannen, sich mit dem Tod auseinander zu setzen und in Reaktion auf ihn entsprechende Rituale und Kulte zu entwickeltn. So konnten sie einen Weg finden, ihn zu verstehen und in ihr Lebensgefühl zu integrieren. Sicherlich war daneben ihr sonstiger Lebensverlauf bei Weitem mehr akzeptierend eingebettet in den natürlichen Lebensfluß als es unser heutiges Leben ist.<br /><br />Später übernahmen ja dann die Philosophie und die Religionen die Grundsatzfragen nach Leben und Tod:"Wie funktioniert die Welt? Wie der Mensch? Wer sind wir? Woher kommen wir? Gehen wir irgendwo hin? Was ist das Ziel, der Sinn vom Ganzen? Gibt es überhaupt Sinn und Ziel?" Je mehr wir von der Welt verstanden, desto mehr wuchs das Hinterfragen.<br /><br />Ich denke, dass die bewusste Sinnfrage nach dem Ganzen ein wichtiger Aspekt im Entwicklungsprozess des menschlichen Bewusstseins ist, schon allein dadurch, dass sie nun mal existiert. Sie treibt die Entwicklung an. Die unterschiedlichen Ebenen der Sinnfrage sehe ich nicht getrennt voneinander. Sie durchwirken sich gegenseitig. Selbst die Fragen nach dem für mich im Moment Sinnvollsten gehören nach meiner Auffassung dazu.<br /><br />Damit die Menschheit weiterkommt mit dem Stand ihres Bewusstseins, wie er sich in der heutigen Welt darstellt, müssen Sinnfragen aller "Couleur" gestellt werden aber in Balance mit der Einstellung, sich auch vertrauensvoll dem Lebensfluß hinzugeben.So könnten wir irgendwann in ferner Zukunft vielleicht endlich in den paradiesischen Zustand kommen , soviel Erkenntnis - insbesondere Selbsterkenntnis - gewonnen zu haben, dass wir nicht mehr nach dem Sinn des Ganzen fragen müssen, sondern einfach nur friedvoll das Leben gestalten können.<br /><br />Liebe Grüße<br />Ruth Anonymoushttps://www.blogger.com/profile/12902857866619551017noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6930008219939028192.post-51822805371200794802015-06-11T16:28:45.073+02:002015-06-11T16:28:45.073+02:00Liebe Ruth,
danke sehr für die weiterführenden Ged...Liebe Ruth,<br />danke sehr für die weiterführenden Gedanken. <br /><br />Ich gestehe, dass ich mit der unbewussten Sinnfrage wenig anfangen kann. Ich wähle natürlich immer das, was mir im Augenblick der Entscheidung sinnvoller erscheint, aus den verschiedensten Gründen. Ich stelle aber damit nicht die Sinnfrage, sondern die Frage nach dem Sinnvollsten unter mehr oder weniger sinnvollen Alternativen. <br /><br />Die Sinnfrage im empathischen Sinn, wie sie im Blogartikel angesprochen ist, ist die nach dem Sinn des Ganzen, nach dem Sinn des Lebens. Solange wir uns entscheidend durchs Leben bewegen, stellen wir diese Frage gar nicht, ähnlich wie wir uns die Menschen der Frühzeit vorstellen. <br /><br />Ich halte auch nicht die Frage an sich für pathologisch, sondern das Stellen der Frage als Ausdruck einer Störung, resultierend aus der Trennung vom Fließen des Lebens. Der Artikel will also dafür argumentieren, dass das Stellen der Sinnfrage nicht ein Wesensmerkmal des Menschen verstanden werden soll, sondern Ausdruck einer individuellen Not. Wird die Sinnfrage bis ins Unbewusste hinein verallgemeinert, führen wir eine andere Diskussion.<br /><br />In der vormenschlichen Natur setzt sich, so sehe ich es, das durch, was sich durchsetzt, und das können wir von außen betrachtend als Weiterführung erkennen. Doch denke ich, dass wir die Phänomene der Natur auch zureichend verstehen können, ohne dass wir das Sinnkonzept einschleusen müssen.<br />Liebe Grüße<br /><br />Wilfried<br />Wilfried Ehrmannhttps://www.blogger.com/profile/17306682122418476006noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-6930008219939028192.post-54157915178829698732015-06-08T07:59:25.222+02:002015-06-08T07:59:25.222+02:00Lieber Wilfried,
ich sehe neben der existentielle...Lieber Wilfried,<br /><br />ich sehe neben der existentiellen und der transzendenten Ebene der Sinnfrage eine bewusste und eine unbewusste Ebene. Die bewusste Sinnfrage steht eindeutig in Zusammenhang mit dem Denken, das in unserer Zeit und Gesellschaft so großen Überhang hat. Dadurch ist sie so wichtig geworden. Letztlich scheint meiner Ansicht nach die bewusste Sinnfrage zur Bewusstseinsevolution dazuzugehören und sie zu fördern. Darüber hinaus, kurz gesagt, stehe ich auch auf dem Standpunkt, dass zur Sinnfindung die Gefühlsebene dazugehört, das intuitive Spüren. <br /><br />Neben der existentiellen und der transzendenten Ebene der Sinnfrage erkenne ich - wie gesagt - eine bewusste und eine unbewusste Ebene. Dadurch wird sie doch insgesamt zu einer Grundeigenschaft des Menschen. Wie meine ich das? <br /><br />Die bewusste Sinnfrage taucht bei Lebensbrüchen auf oder bei relativ wichtigen Lebensentscheidungen. Dennoch wird nach Sinn auch permanent halbbewusst und unbewusst gefragt. Der Schlüssel liegt dabei in dem Wort "Entscheidung". - Wir leben in der Polarität. Um uns überhaupt durchs Leben voran bewegen zu können, sind wir gezwungen auszuwählen und zu entscheiden. Entscheide ich mich nicht, geschieht nichts. Für das Leben ist ja kennzeichnend die Bewegung. Entscheide ich mich nicht, verweigere ich mich dem Leben, blockiere das Fließen.<br /><br />Wie komme ich durch eine Entscheidung zu einem Ergebnis? Indem ich diejenige Alternative wähle, die für mich w e i t e r f ü h r e n d und damit 'sinnvoll' ist. Ganz konkret: bewegte ich mich nicht, würde ich letztlich sterben. Ich muss mich entscheiden aufzustehen, um mir Nahrung zu besorgen. Das Aufstehen beinhaltet hier den 'Sinn', des Lebenserhalts.<br />Somit hat Sinn in erster Linie nicht mit 'in Frage stellen' zu tun in Hinblick auf die heutigen Maßstäbe der Gesellschaft sondern mit Bewegung, mit der Integration in den Lebensfluss, bei der ich zwischen vielen Möglichkeiten in Hinblick auf ein Ergebnis (z. B. Wunscherfüllung, Bedürfnisbefriedigung) auswähle. Wird durch äußere Ereignisse die Zielerreichung verhindert, taucht dann die zweite Form der Sinnfrage auf, das Hinterfragen, das 'Warum? Weshalb?' (ich mein Ziel nicht erreichen konnte).<br /><br />Ich bin der Überzeugung, dass auch die Frühzeitmenschen ebenso auf der Suche nach Sinn waren, allerdings noch auf unbewusster Ebene. Auch sie lebten in der Polarität und mussten auswählen und Entscheidungen treffen. Wenn sie sich z.B. eine Behausung bauen wollten, konnten sie dies nicht mit beliebig jedem Material tun, sondern sie wählten aus, was am besten erreichbar, am besten zu bearbeiten und besonders stabil und haltbar war. Die anderen Materialien ließen sie bei Seite, weil es für sie wiederum erfahrungsgemäß keinen 'Sinn' machte, daraus eine Unterkunft zu bauen, da sie damit nicht ihr Ziel erreichen konnten. Bei ihnen entstanden die Entscheidungen intuitiv und wurden ursprünglich erst einmal nicht bewusst reflektiert. Nach und nach sammelte die Menschheit immer mehr Erfahrungen, das Reflektieren entstand und damit reifte auch die bewusste Sinnfrage heran, bis sie irgendwann deutlich ins Bewusstsein trat. Wer weiß, wohin diese uns eines Tages noch führen wird. <br />Außerdem stellten die Frühmenschen durchaus intuitiv gespürte Fragen zum Leben, was sie durch die Höhlenmalereien und den sich entwickelnden Totenkulten zum Ausdruck brachten.<br /><br />Somit basiert die Sinnfrage - ob bewusst oder unbewusst - primär auf dem unumgänglichen Zwang zur Entscheidung. Die Sinnfrage beinhaltet also Bewegung, Entwicklung, Evolution. Deshalb kann ich sie nicht pathologisch bezeichnen, sondern als essentiell wichtig.<br />Auch in der Entwicklung der Tier- und Pflanzenwelt setzt sich letztlich das durch, was "Sinn" macht, was weiterführend ist und die Entwicklung und Entfaltung voranbringt.<br /><br />Das alles nur ganz knapp angedeutet und zusammengefaßt als weitere Denkanstöße zum Thema Sinn und Sinnfrage.<br /><br />Liebe Grüße<br />Ruth<br />Anonymoushttps://www.blogger.com/profile/12902857866619551017noreply@blogger.com